65 Das Bergland der Weser. § 47
2. Flüsse. Die Werra ist der eigentliche Quellfluß der Weser und führte im Alt-
hochdeutschen mit dieser den gleichen Namen (Wisnraha = Wisara). Sie durch-
fließt ein schönes, fruchtbares, von hohen Muschelkalk-Bergeu eingefaßtes Tal.
(Glanzpunkt der Talkessel von Witzenhausen, da, wo sich die Leiue der Werra
nähert.) Auch die Fulda hat ein schönes Tal. Bei welcher Stadt fließen beide
ineinander? Städte an der Werra und Fulda siehe § 48a und b.
Die Weser bricht von Münden ab zunächst in schluchtsörmigem Tal zwischen
zwei prächtig bewaldeten Gebirgen hindurch (links Reinhardswald, rechts
Bramwald; beide noch zum „Hessischen Waldgebirge" gehörig). Weiter nördl.
(unterhalb Karlshafen an der Diemelmünduug) bildet sie eine Reihe freund-
licher Becken mit schönen Wiesen und fruchtbaren Äckern, deren Mittelpunkte
kleine Städte wie Karlshafen, Höxter, Holzminden bilden. Oberhalb
Hameln beginnt das Tal sich erheblich zu weiten und bildet nun bis zum Mindener
Knie das durch Fruchtbarkeit und freundlichen Charakter ausgezeichnete Weser-
Sonnental, dessen Hauptorte Hamelu und Rinteln sind. Diese schöne Frucht-
aue Deutschlands setzt sich westwärts noch über das Weserknie hinaus fort und
deutet hier den Weg an, den die Weser früher in der Richtung auf Osnabrück
einschlug. Später wurde sie — wohl durch Schuttablagerungen der Teutoburger-
wald-Flüsse — gezwungen, sich nach N. durch die Westfälische Pforte (f. Text
unter Abb. 4, §47) zu wenden. Westl. von dem Knie liegt das Bad Oeynhausen.
Städte an der Weser siehe § 48c.
Die Leine verläuft in einem schönen, von niedrigen Hügeln eingerahmten
Wiesental.
b) Die Randgebirge der Weserlandschaft.
1. Thüringer Wald und Harz siehe später, § 50 und 51, Nothaargebirge § 44.
2. Der Bogelsberg (die Mitte Oberhessens) besteht aus vulkanischen Massen,
die aus dem Erdinnern heraufgequollen sind (größte vulkanische Masse Mittel-
enropas, aus Basalt bestehend,
einem festen, schwarzen Gestein).
Der Bogelsberg ist der Ebene auf-
gesetzt wie „ein flacher Topfdeckel"
und wird strahlenförmig von Fluß-
talern zerteilt (einige nennen!).
(Setzen wir seine Länge gleich der
Länge einer Zeile dieses Buches
[12 cm], so ist seine Höhe [Taus-
stein 750 in] nicht größer als der Zwischenraum zwischen 2 Zeilen!) Südwärts vom
Vogelsberge öffnet sich die fruchtbare Wetterau zur Oberrheinischen Tiefebene.
3. Das Rhöngebirge ist ein von vielen Basaltdurchbrüchen durchsetztes Gebirge.
Die südliche Hohe Rhön hat große, kahle Hochflächen^), die nördliche Vorder-Rhön
J) Übertreibende Sprichwörter im Volksmunde: „Auf dem Kreuzberge (zweithöchster Punkt,
930 m) ist es 3/4 Jahr Winter, und das andere Vierteljahr ist es kalt." „Man hält mit dem Heizen
einen Tag vor Johanni (24. Juni) auf, um einen Tag nach Johanni wieder damit zu beginnen."
„Zu einer Pelzkappe gehören hier drei; einer, der sie trägt, und zwei, die sie ihm festhalten."
H. H ar m s, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 5
wjfasazt, Burvtsaruisteiru, Tertiär- (^rxiurtkvlizejv -Jfotvtl .
Abb. 3, § 47. (Geologischer) Schnitt durch den
Vogelsberg. Wir sehen, wie die durch Kanäle
heraufgedrungenen vulkanischen Massen (Basalt)
die Schichten überlagern.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
25 Die Süddeutsche Hochebene. § 24
1. Es sind in Abb. 1, §24 die wichtigsten (siehe darüber die Anmerkung im Fuß)
Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits
aus einem früheren Unterricht über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu
sprechen über:
Altmühl Ingolstadt O Lech Salzach
Augsburg ü Inn München ß Straubing O
Bayerwald Isar Nab Ulm ^
Donau Jura Passau O Zugspitze, 3000 m
Fichtelgebirge Königssee Regen
Itter Landshut O Regensburg |
2. Abb. 1, § 24 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. die Anmerkung im
Fuß) zu zeichnen, und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dazu
die Hilfen links und rechts oben in der Skizze!
3. Nenne im Gebiet der Süddeutschen Hochebene Ivo Km-Strecken (nach
Abb. 1, § 24)!
a) Die Hochebene selbst.
1. Die Süddeutsche Hochebene nimmt die Stelle eiuer früheren breiten Senkung
zwischen Alpen und Iura ein, die von den Gletschern der Eiszeit mit Alpenschutt
ausgefüllt wurde (f. die schraffierte Schicht in Skizze 2, § 24; die Alpen sind nur
noch eine Ruine). Als sanft geneigte, schiefe Ebene ist sie den Alpen vorgelagert.
(Am französischen Außenrande der Alpen blieb die Senkung offen; sie bildet
hier eine sogenannte Grabenversenkung, in der die Rhone fließt.)
Abb. 2, §24. Schnitt durch die Alpen (südliche Kalkkette weggelassen) und die Süd-
deutsche Hochebene (8mal überhöht). Die gestrichelte Schicht bezeichnet den durch die Gletscher
und Gletscherwasser herübergetragenen Alpenschutt.
Zeichne den Schnitt: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis (alle Schrift weg-
lassen, desgl. die feiulinigen Berge bei der Zugspitze)!
2. Flüsse. Welche von den rechtsseitigen Donau-Nebeuflüssen kommen aus
den Algäuer Alpen (darunter auch die Wertach, Nebenfluß von?), welche aus
den Bayrischen Alpen? Welcher durchquert die ganzen Alpen?
Alle diese rechtsseitigen Nebenflüsse fließen rasch und regellos in breiten Betten,
die einst die Gletscher und Gletscherwasser furchten. Wenn sie zur Zeit des Hochwassers auf die
10-, 20-, ja 30- und 40 fache Wassermenge anschwellen und zeitweilig fast den ganzen Talboden
überfluten, dann bedecken sie das ihnen abgerungene Nutzland in kurzer Zeit mit unfruchtbaren
Sand- und Geröllmassen, des Ackerers mühevolles Werk für immer begrabend. Bis auf den
Inn sind sie für die Schiffahrt untauglich (Gruud?). Als Donauquelle wird man Brege
und Brigach bald wohl kaum mehr ansehen können, da ihr Wasser immer mehr unterirdisch
zur Aach und damit zum Rheingebiet (Bodensee) abgeleitet wird.
Bei Aufgabe 1 und 2 bleiben jetzt noch unberücksichtigt: die punktierten Flüsse,
die hohl gezeichneten Gebirge und diejenigen Städte und Bergspitzen, bei denen ein
Anfangsbuchstabe steht (sind für die spätere Schlußaufgabe bestimmt).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
69
Thüringen.
Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: 1. Es sind in Abb. 2, §49
die wichtigsten (s. darüber Anmerkung 1 bei der Süddeutschen Hochebene) Flüsse, Gebirge
und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits von einem früheren
Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über:
Bode Erfurt Ü Halle G Mühlhausen ! j Saale
Eichsfeld Goldene Aue Harz _ Naumburg A Thüringer Wald
Eisenach □ Gotha □ Jena □ Nordhausen A Unstrut.
Eisleben A Halberstadt ß Merseburg O Quedlinburg O
2. Abb. 2, §49 ist mit den wichtigsten Eintragungen zu zeichnen, und zwar
a) nach der Abb., b) aus de m Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in Skizze 3, 49.
8. Neune in Thüringen 100 km^Stretfen (nach Skizze 3, § 49)!
a) Thüringen (das innere Hügelland).
1. Thüringen ist eine von Höhenrücken durchzogene Mulde, die im Halbkreis
von Randgebirgen eingerahmt (Frankenwald, Thüringer Wald, Eichsfeld, Harz)
lmd Von der Unstrut und ihren Nebenflüssen (nennen!) durchströmt wird. Im Osten
bildet die Saale die Scheide gegen Sachsen. Die Höhenrücken bestehen aus Kalk-
stein, die Mulden aus fruchtbarem Erdreich, die Randgebiete aus Saudstein.
Abb. 4, § 49. Querschnitt durch Thüringen.
Wir sehen, wie die Höhenrücken dadurch entstanden sind, daß die Schollen
sich beim Absinken an den Spalten aufbogen.
2. Die Höhenrücken^). Die meist bewaldeten und oft mit Burgeu geschmückten
Höhenrücken ziehen parallel mit Thüringer Wald und Harz durch die Mulde
(die Schollen beim Absinken aufgebogen, s. Abb. 4, §491). Der bekannteste ist
das schmale, schroffe Kyfshttusergebirge, ein Harz im kleinen (Barbarossa!), mit
dem herrlichen, vom deutschen Kriegerverband errichteten Denkmal Wilhelms I.
(der Kaiser reitet aus einem mächtigen Wartturm heraus). Die zwischen den
Höhenrücken liegenden Mulden sind fruchtbar, namentlich a) die einst von
Mönchen aus Sumpfland geschaffene Goldene Aue (zwischen welchen Ge-
birgen? Tal der?)' darin Nordhauseu A mit großen Branntweinbrennereien;
b) die Uustrut-Mulde; c) das Erfurter Becken (darin Erfurt o, die berühmte
Gärtnerstadt).
i) Vom Eichsfeld strahlen aus Hainich nach Südosten und Düu - Hainleite nach Osten
(nördl. davon die 524 m hohen Ohmberge). Die Fortsetzung der Hainleite bilden jenseits des
Unstruttorev Schmücke - Finne, die bei der Jlmmünduug die Saale erreicheu. Zwischen dieser
Kette und dem Harz der Kyffhänser.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
§ 51 Thüringen (der Harz). 74
Mb. 4, §51. Unteres Bodetal und Brocken.
<Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
Wir stehen am Eingänge derwodeschlucht bei Thale und blicken zwischen Roßtrappe (dem schroffen
Felsen rechts) und^Hexentanzplatz (links oben, 230 m!) nach Süden. Wir verfolgen die tiefe
Bodeschlucht bis zur weitgedehnten Harzhochfläche, der die Kuppe des Brockens aufgesetzt ist.
§ 51 3. Ter Harz ist eine stehengebliebene, hochflächenförmige, fast ganz mit Wald
bedeckte Scholle (ein „Horst") mit steilen Rändern. Der eintönigen, reizlosen Hoch-
stäche sind einige abgerundete Kuppen aufgesetzt. (Er ist also ein Massenge-
birge ohne Kammentwickelung; vgl. dagegen das Kettengebirge Thüringer
Wald!) Höchste Kuppe der Brocken, 1140 m, im Oberharz, der etwa bis an
die Harzquerbahn Wernigerode—nordhausen reicht.
Stellenweise tritt der Granit zutage. Er bildet entweder ganze Berge
(Brocken) oder ragt als „Klippen" empor !s. Text u. Bttd i, § 511 oder auch,
er ist in den eingeschnittenen Tälern freigelegt, z. B. im Bodetal. — Im Südrand
findet sich vielfach Gips.
Nach Abb. 2, §51: Nenne die nach Norden abfließenden Flüsse (im
Süden Helme mit Zorge zur Unstrut, die Oder zur Leine).
4. Die landschaftliche Schönheit ist an die Flußtäler gebunden, die wie Kerben in den
Steilrand eingreifen. Die großartigeren Täler hat der höhere Nordrand, a) Das Oker-
tal begleiten wunderlich gestaltete Bergformen; im Bett liegen gewaltige Felsblöcke, b) Die
„liebliche Prinzessin Ilse" eilt hurtig vom Brocken hinab; der tnrmförmige Ilsen stein an
ihrem östl. User bietet einen wundervollen Blick hinab auf Jlsenbnrg und die Ebene, c) Die
Holtemme (holde Emma) springt vom Brocken in der „Steinernen Renne" in tollen
Sprüngen von Felsblock zu Felsblock I s. Text u. Bild 3, § 5i~) und durchfließt dann Wernige-
rode, über dem sich ein schönes Schloß erhebt. In der Ebene liegt an der Holtemme Halber-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
79 Sachsen. ___§ 53
Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: 1. Es sind in Abb. 1, §53
die wichtigsten Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen (s. darüber Aum, 1 bei
der Süddeutschen Hochebene). Dabeiist anzugeben, was bereits von einem frü-
Heren Unterricht her über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über:
Chemnitz A Elbsandsteingebirge Freiberg Hü Mulde Sächsische Schweiz
Dessau tz Elster, Schwarze Halle G Pirna O Wittenberg O
Dresden ^ Elster, Weiße Leipzig ^ Plauen G Zwickau <fa.
Elbe Erzgebirge Meißen /X Saale
2. Abb. 1, § 53 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. o.) zu zeichnen,
und zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in
Skizze 2, §53!
3. Nenne in dem betreffenden Gebiet Ivo Kin-Strecken (nach Skizze 2, §53)!
Sachsen (das natürliche oder physische Sachsen) ist die nördliche Ab-
dachung des Erzgebirges, mit dem nördlich vorgelagerten Tieflande bis an den
Sandrücken des Fläming reichend. Die Erzgebirgsabdachung bildet das König-
reich Sachsen, das Tiefland gehört der Provinz Sachsen an (und dem Herzog-
tum Anhalt).
a) Das Erzgebirge.
1. Das Erzgebirge ist eine einseitig gehobene Scholle, die sich als wellige, von
Flüssen zerschnittene Hochebene allmählich nach Norden abdacht, nach Süden aber
steil abbricht. Hier drangen an der Bruchlinie gewaltige vulkanische Massen herauf,
und es bildeten sich zahlreiche Warmquellen (Karlsbad, Marienbad, Teplitz).
Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 in, liegt auf böhmischer, der zweit-
höchste, der Fichtelberg, 1210 m, auf sächsischer Seite. Zwischen ihnen
befindet sich eine der höchstgelegenen Ortschaften Deutschlands, das freundliche
Oberwiesental, 900 m hoch. Die Verbindung zwischen Erzgebirge und
Fichtelgebirge heißt Elstergebirge; die Hochfläche im Winkel zwischen Franken-
wald und Erzgebirge ist das Vogtlands, das häufig von Erdbeben heim-
gesucht wird.
Die abtragenden Kräfte sind beim Erzgebirge viel erfolgreicher gewesen als
z. B. beim Harz. Das ganze Gebirge ist entblößt bis auf die Knochen, soll heißen,
überall ist das Urgebirge bloßgelegt, das hier aus Gneis besteht, der von vielen
wertvollen Erzadern durchzogen wird.
2. Bergbau. Das „Erzgebirge lieferte noch vor wenigen Jahren
das meiste Silber Europas; heute wird es vom Rheinland (meist Ver-
hüttung ausländischer Erze) und auch vom Mansselder Bezirk übertroffen. Es
wird im Erzgebirge noch Blei, Zinn und etwas Eisen gefördert. Der Mittelpunkt
des Silberbergbaues war Freiberg □. 1911 gab man hier aber infolge der
niedrigen Silberpreise den Silber-Bergbau auf und verhüttet jetzt nur noch
ausländische Silbererze. Von großer Wichtigkeit ist das sächsische Kohlen-
lager bei Zwickau G (an der Zwickauer Mulde) und Chemnitz A (kemnitz),
x) Den Namen hat das Vogtland davon, daß es früher als unmittelbarer kaiserlicher Besitz
von besonderen Vögten verwaltet wurde.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
35
Die Oberrheinische Tiefebene.
8 31
fruchtbaren Senke. Infolge großer Tiefe fror er im vorigen Jahrhundert nur zweimal zu.
Läuteruugsbeckeu des Rheins; was heißt das? In 12- bis 13 000 Jahren kann der Rhein-
schlämm den See ausgefüllt haben. Wie heißt der nördl. Zipfel? Darin die Insel Mainau,
die „Perle des Bodeusees". Wo die Insel Reichenau (einst durch ihr Benediktinerkloster be-
rühmt, vgl. Schefsels Ekkehard)? Welche 5 Staaten haben Anteil an dem Bodensee? Die an
ihm liegenden Städte (welche?) vermitteln einen lebhaften Verkehr.
Abb. §30. Querschnitt durch die Oberrheinische Tiefebene und die benachbarten
Stufenländer in der Richtung Tübingen - Metz, 10fach überhöht. (Vielleicht zeichnen?)
3. Fruchtbarkeit. Je weiter nach den Rändern hin, desto fruchtbarer wird
das Erdreich in der Oberrheinischen Tiefebene (Lößerde) x). Von besonderer Frucht-
barkeit ist das Gebiet der Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg, das
„Paradies Deutschlands".
Das Klima ist das mildeste in Deutschland (Nähe des Ozeans, geschützte
Lage); Anfang Juni hat man reife Kirschen. Außer Getreide und viel Obst (auch
Walnuß- und echte Kastanienbäume) baut man auch Wein, Hopfen, Hanf,
Tabak. Von gleicher Fruchtbarkeit ist die Wetterau, die nördliche Fortsetzung der
Oberrheinischen Tiefebene (Fluß Nidda mit Wetter). Und mit der Fruchtbarkeit
eint sich in der Oberrheinischen Tiefebene eine hohe landschaftliche Schönheit. Aus
engen Gebirgstälern brechen zahlreiche murmelnde Bäche hervor; freundliche
Städte und Dörfer reihen sich aneinander, und efeuumrankte Burgruinen schauen
von den Höhen herab ins Land.
d) Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene.
1. Schwarzwald und Wasgeuwald sind nach Entstehung und Art Zwillings- § 31
gebirge, die einander ihr Antlitz zukehren.
2. Was ist damit gemeint:
s) Zu gleicher Zeit entstanden, indem zwischen ihnen die Oberrheinische Tief-
ebene sehr tief, seitlich von ihnen die Stufenländer (welche?) weniger tief weg-
sanken; bei beiden das Urgebirge bloßgelegt.
b) Steilabhang bei beiden der Tiefebene zugekehrt und bei beiden ge-
gliedert durch überaus herrliche, Wasser- und wiesenreiche Täler; die Bäche bei
beiden als Triebkraft für die Industrie ausgenutzt. Höhe und Breite bei beiden
nach Süden zunehmend; bei beiden überragen die höchsten Kuppen den Baum-
*) Löß ist ein außerordentlich fruchtbarer, gelber oder brauner Lehm, der nicht klebt,
sondern sehr locker und feinpulverig ist. In ungeheuren Mengen findet er sich in China. Es
sind die Winde, die ihn als Erdstaub hierher getragen haben. Den Erdstaub tragen die
Winde weiter landeinwärts als den (Dünen-) Sand. Auch die Südhälfte Rußlands ist mit einer
mächtiger Lößschicht bedeckt (Schwarzerde). In China sind die Lößschichten bis zu 700 m mächtig.
Ob auch der in Deutschland befindliche Löß ein Erzeugnis des Windes ist, steht nicht unbedingt fest.
Schwäbisches
Shupenfand
Lothringisches
Stufenland
Oberrhein.
Tiefebene
3*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Ekkehard) Schwarzwald
Extrahierte Ortsnamen: Rheins Rhein- Oberrheinische Oberrheinischen_Tiefebene Darmstadt Heidelberg Deutschland Wetterau Nidda Oberrheinischen_Tiefebene Oberrheinischen_Tiefebene China Rußlands China Deutschland Lothringisches
Stufenland
Oberrhein
31
Die Oberrheinische Tiefebene.
38
Abb. 3, §31. Heidelberg (von Osten gesehen).
(Hofkunstverlag Edm. von König, Heidelberg.)
Blick aus der sonnigen Neckarschlucht westwärts zur Oberrheinischen Tiefebene. Das freundliche
Städtchen, zwischen Bergeshang und Neckar hingeschmiegt, wird überragt von der berühmten
Schloßruine.
Waldes (mit dem Malchen) führt von Darmstadt nach Heidelberg die fchöne
Bergstraße (f. oben). — Der westl. Teil des Odenwaldes besteht aus kristallini-
fchem Gestein (Granit- und Syenitbrüche!), der
weit größere östl. dagegen überwiegend aus Sand-
stein; Katzenbuckel, 627 in hoch. (Die Nibe-
luugeu-Sage!) — Das Südende des Odenwalds
wird in fchluchtförmigem Tale vom Neckar durch-
krochen. Wo er das Engtal verläßt, liegt an seinem
südlichen Ufer eine der schönsten Städte Deutsch-
lauds, Heidelberg I; auf einer Bergstufe darüber
Deutschlands großartigste und schönste Schloßruine,
das Heidelberger Schloß Text u. Bild 3, § 31],
(Die Kurfürsten von der Pfalz hatten hier mehrere
herrliche Schlösser zu einem Ganzen nebeneinander
gebaut, das 1689 und 1693 von den Scharen
Ludwigs Xiv. zerstört wurde.)
Abb. 4, § 31. Querschnitt durch
die Neckarschartebeiheidelberg.
Blickrichtung nach Westen, nach
dem Rhein hin. Übereinander
die Stadt (100 m), das Schloß
(190 m), eine Restauration (die
Molkenkur, 280 m), Aussichtsturm
(570 m). Bis zur Molkenknr eine
Drahtseilbahn.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
§ 35______Das Schwäbische Stufenland. 42
2. Anbau und Bodenschätze. In den Tälern Obsthaine, an den Talgehängen
Wein (eines der 4 Hauptweingebiete Deutschlands), in den Ebenen reicher Ge-
treidebau, namentlich Spelz. (Spelz, die eigentliche Brotfrucht Württembergs,
ist eine Weizenart. Die Spelzen sind mit dem Korn verwachsen.) Die Frucht-
barkeit ist auch hier vielfach in einer Lößbedeckung begründet.
An Bodenschätzen ist das Gebiet arm, nur Salz wird in größeren Mengen
gewonnen, besonders am Kocher und Jagst. Geringe Mengen Eisenerz befinden
sich am Fuß des Jura (bei Aalen am Kocher). Trotz des Steinkohlenmangels
besteht ein lebhaftes Fabrikwesen, das aus dem berühmten Handwerk des Mittel-
alters hervorgegangen ist.
3. Die Schwaben sind ein gemütvolles, frohsinniges, treues Volk, das unserem Vater-
lande mehr als einen Geisteshelden schenkte.
„Der Schölling und der Hegel, Das ist bei uns die Regel,
Der Schiller und der Hauff, Das fällt uns gar nicht auf!"
b) Der Schwäbisch-Fränkische Jura.
§ 35 1. Der Schwäbisch-Fränkische Jura ist ein 400 diu langer, platteusörmiger Kalk-
steinwall (ohne Falten, Abb. 3, § 24), der das Neckar- und Maingebiet (im Süden
und Osten) umsäumt, wie der Deich die Marschlandschaft; wie dieser fällt er nach
innen steil ab. — Die Durchlässigkeit des Kalksteins bewirkt a) den Wassermangel
auf der Platte, d) den Wasser- und Wiesenreichtum der Täler und des Fußes, c) die
zahlreichen Höhlen im Innen,. Wie das? — Wie der Deich ist der Jura
dem übrigen Erdreich aufgelagert, ist also weder eine Scholle noch eine Falte,
also weder so —| P~~[^ noch so sondern so . (Er
bildet den schmalen Rest einer einst viel ausgedehnteren Kalksteinbedeckung; der
zerrissene Jnnenrand war vielleicht früher eine Steilküste.)
2. Den höchsten Teil des Jura bildet die Rauhe Alb. Sie ist zwar rauh
wie alle Hochflächen, aber weit besser als ihr Ruf. Das weggesickerte Wasser wird
durch große Maschinenanlagen aus den Tälern wieder heraufgehoben. Die frucht-
barsten Gebiete befinden sich in den Mulden, die der Wind mit Erdstaub anfüllte.
Der Alb-Bauer, zwar „rauh wie die Winde, die hier hausen", hat es verstanden,
seinen dürftigen Boden unter Zuhilfenahme der neuzeitlichen landwirtschaftlichen
Methoden und Mittel in guten Kulturboden zu verwandeln. Allerdings findet
man auch heute noch größere Strecken traurigen Kalkgrusbodens, zwischen dessen
Steinen dürftige Halme sprießen. Auch die Äcker selbst sind des öfteren wie übersät
mit blendendweißen Kalksteinen.
3. Täler, Vorberge, Höhlen usw. Die Juratäler, besonders die nach Norden
geöffneten (z. B. das Uracher Tal, das Tal der Echatz — I s. Bild i, § 351), gehören zu
den lieblichsten Deutschlands. Sie liegen geschützt, sind reich bewässert (Grund?) und
gehöreninsolgedessen zu den wiesenreichstengebietendeutschlands. An den Rändern
liegen meist große Obstgärten, die zur Zeit der Blüte einen herrlichen Anblick bieten.
Dem Nordraud sind mehrere kegelförmige Berge vorgelagert, die
durch Auswaschung (Erosion) abgetrennt wurden. Wo der Hohenstaufen? wo der
Hohenzollern? Die Staufenburg wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört und nicht
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Schlesien (die Sudeten).
88
§ 61 7. Vom Riesengebirge ist das Jsergebirge nur durch eine flache Einsattelung^
das Zackental (mit Zackentalbahn) geschieden. Es ist ein düster bewaldetes und
mit großen Mooren bedecktes Gebirge, das aus mehreren parallelen Kämmen
besteht. Der nördl., der Hohe Jserkamm, trägt den höchsten Gipfel (Tafel-
sichte, 1120 in). r
8. Das Waldenburger Bergland bildet eine Senkung zwischen dem Riesengebirge
und dem Glatzer Gebirge und ist als solche immer ein wichtiges Durchgangsland
gewesen. Es unterscheidet sich auch nach seinem Gestein von den Nachbargebirgen,
da es nicht kristallinisch ist, sondern wie das Rheinische Schiefergebirge überwiegend
den Schichtungen der Vorkohlenzeit angehört, die von vulkanischen Bergkegeln,
durchbrochen werden. Diesem Vorkohlengebirge ist ein Kohlenlager mulden-
förmig eingebettet, das stellenweise 27 Flöze hat und unter einer festen Decke:
vulkanischen Gesteins liegt. Städte siehe § 62c.
9. Die Glatzer Gebirge umfassen wie Festungsmauern den fruchtbaren Glatzer
Gebirgskessel. Einzelnamen nach der Atlaskarte! Der westl. Teil des Süd-
raudes, Heuscheuer, besteht wie die Sächsische Schweiz aus Quadersandstein..
großartige Wasserregulierun -
gen. In den Vorbergen werden
kleine, in der Ebene große Stau-
becken eingerichtet (z. B. ein großer
Stauweiher unmittelbar neben
Warmbrunn, 409 ha groß und
4 Mill. cbm Wasser fassend). Außer-
dem wurden auch hier Talsper-
ren hergestellt. Die größte ist die
Bober-Talsperre, die 50 Mill. cbm
Wasser faßt. — Die aufdring-
lichste Witterungserscheinung ist der
Nebel. Bei niedriger Temperatur
und Winden ist er von schneidender
Kälte und bedeckt alles mit gewal-
tigen Rauhreifmassen, „Anraum"
genannt, die schließlich zu Eis wer-
den und Bäume und Sträucher in
unförmliche Klumpen verwandeln.
Der reiche Schneefall lockt all-
jährlich zu den bekannten Hör-
nerschlittensahrten; (bei den
großen Schlitten sind die Kufen
vorn hörnerförmig aufgebogen, da-
her der Name) |f. Textu,Bild s('»n|.
Von der Peterbaude saust man in
etwa Stunde aus 9 km langer Abb. 3, § 59. D'e Schneekoppe von Süden (Riesen-
Bahn 1999 m herab bis zum Bahn- gruud, Tal der Gr. Aupa) gesehen.
Hof in Hermsdorf. Infolge der
starken Niederschläge und des Nebels hat das Riesengebirge viele Wiesen, die das Waldgebiet
inselfvrmig durchsetzen.
6. Erwerbsquellen: Waldwirtschaft, Wieseubau und Viehzucht, Glaswareu-Judustrie,
Webeindustrie (namentlich Leinenweberei), Spitzmklöppelei und die Einnahme aus dem leb-
hafteu Fremdenverkehr, der jetzt auch im Winter sehr stark ist.
Städte im Gebiet des Riesen- (und Jser-) Gebirges s. §62b.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
§ 36
Das Schwäbische Stufenland,
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wieder aufgebaut. Ebenso ist die alte Zollernstammburg gefallen (1423 durch
den Schwäbischen Städtebund), doch erstand sie durch Friedrich Wilhelm Iv.
wieder zu neuer Herrlichkeit. Der vieltürmige Bau nimmt den ganzen Gipfel
ein Ii. Bild 2, g 35.| — Auch am Rande der eigentlichen Platte befinden
sich Schlösser, z. B. am Rande eines der schönen Täler das schlanke Lichtenstein
Is. Text u.bild i, g 3»|. An der Stelle dieses Schlosses stand früher die durch Hauffs
„Lichtenstein" bekannt gewordene Burg. In der Nähe befindet sich die 188 m
lange „Nebelhöhle", die ebenfalls aus der Hauffschen Erzählung bekannt ist.
Die Höhlen sind besonders ausgebildet im nördlichen Teile des Fränkischen Jura, in
der sogenannten Fränkischen Schweiz. Am bekanntesten sind hier die Müggendorfs und Gailen-
reuther Höhlen. Wie entstehen die Tropfsteine? (Stalaktiten von oben, Stalagmiten von unten).
Diese Höhlen sind interessant dnrch viele Knochenreste vorweltlicher Tiere aus der Zeit des älteren
Schwemmlandes (Diluvium). Vorzugsweise sind es Knochen des Höhleubären, der Höhlen-
Hyäne, des Riesenhirsches und des Mammuts. Letzteres ist dasselbe Tier, das man heute noch
mit Haut und Haaren aus dem Eise Sibiriens hervorzieht. Neben und zwischen diesen Knochen
findet man Steinäxte, steinerne Pfeilspitzen, steinerne Messer usw., ein Beweis, daß die Menschen
des Steinzeitalters schon mit einer untergegangenen Tierwelt zusammen lebten. — Der Jura
ist auch reich an interessanten Einschlüssen oder Fossilien, besonders der feinkörnige Kalk-
schiefer bei Solnhofen an der Altmühl I s. Bild 3, §~3h. der als Lithographiestein be-
nutzt wird.
Südlich von der Stelle, wo Jura und Schwarzwald zusammenstoßen, liegt
im Winkel von Bodensee und Rhein der Hegau, eine Landschaft mit 5 mächtigen
Vulkanen, darunter der Hohentwiel, 690 m (Scheffels „Ekkehard").
c) Die Städte des Schwäbischen Stufenlandes.
§ 36 Die Städte (s. Abb. 1, § 34) sind znm größten Teil am Neckar wie Perlen an einer Schnur
aufgereiht. Ztuttgart, mit dem einverleibten Cannstatt A, im Herzen des Neckarlandes schön und
geschützt in einer Mnlde gelegen wie in „einer riesigen, mit Weinlaub ausgelegten Prachtschale"; das
süddeutsche Leipzig; Buchdruck, Buchhandel; Maschinen-, Klavier-, Möbelfabriken, Baumwoll-
Weberei; Technische Hochschule. — Neckaraufwärts Eßlingen A, Fabrikstadt (größte Maschinen-
fabrik des Laudes). — Nördlich vou Stuttgart die zweite Residenz Ludwigsburg O, am Fuße
des Hoheuasperg (Schubart!), mit der größten Orgelfabrik der Welt (Geburtsort Kerners und
Mörikes). — Das kleine Marbach am Neckar ist Schillers Geburtsort. — Heilbronn [ln, Eiseu-
und andere Industrie, Beginn der Neckarschiffahrt. — Ostlich davon Weinsberg (Burg Weiber-
treu!). — Reutlingen A, am Fuße der Rauhen Alb, Fabrikstadt. — Am oberen Neckar Tü-
bingen O, Uhlands Geburtsort; Universität. — Ellwangen, am Jagst. — Am Kocher (Schwä-
bisch-)Hall, einer der vielen Salinenörter Württembergs. Zwischen den Fabrikstädten Göp-
Pingen O und Gmünd O der Hohenstaufen.
d) Schluß- und Wiederholungsaufgaben zum Schwäbischen Stufenland.
1. Benenne und zeichne (erst nach der Vorlage, dann aus dem Gedächtnis) alle
Eintragungen, die die Zkizze 1, § 34 hat.
2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über:
Ellwaugeu
Enz
Aalen
Göppingen O
Hall
Jagst
Kocher
Lichtenstein
Ludwigsburg O
Marbach
Neckar
Rauhe Alb
Reutlingen A
Schwöb. Jura
Stuttgart A
Tübingen O
Weinsberg.
Eßlingen A
Gmünd O
Heilbronn □
Hohenstaufen
Hohenzollern
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Hauffs Schubart Schillers